Fazit:
Was für eine wahnsinnige Partie zum Auftakt in der Gruppe E! Burkina Faso dreht in allerletzter Minute die Partie komplett und gewinnt mit 2:1 (0:0) gegen Äquatorialguinea. Nach einer trägen ersten Hälfte flog Basilio Ndong nach VAR-Einsatz vom Feld und ließ die Hengste aus Westafrika in Überzahl anrennen. Burkina Faso schnupperte intensiv am überfälligen Führungstreffer und bekam ein Tor aufgrund einer minimalen Abseitsstellung verwehrt. Anschließend stellte der Kopfballtreffer des eingewechselten Marvins (85.) die Partie völlig auf den Kopf und ließ Äquatorialguinea auf die Sensation hoffen. Aber in der langen Nachspielzeit zerplatzten alle Träume: Der auf einem Auge blinde Minoungou besorgte mit purem Willen den überfälligen Ausgleichstreffer (90.+5), bevor eine Bundesliga-Co-Produktion für die absolute Ekstase sorgte. Iriés Flanke landete über Umwege bei Leverkusens Tapsoba, der mit seinem vierten Länderspieltor den ganz späten Sieg für Burkina Faso eintütete. Am Sonntag bestreiten beide Nationen ihr nächstes Gruppenspiel.

Tooor für Burkina Faso, 2:1 durch Edmond Tapsoba
Jetzt ist das Stadion Mohammed IV in Casablanca ein Tollhaus - Tapsoba dreht das Spiel in der Schlussminute! Die Spieler Äquatorialguineas sind merklich mit ihren Kräften am Ende und kommen nicht mehr hinterher. Freiburgs Irié darf unbedrängt vors Tor flanken, Owono klärt mit einer Hand nur unzureichend nach vorne. Tapsoba steht goldrichtig und köpft aus sieben Metern ins linke Eck.

Burkina Faso will mehr als einen Punkt und rennt weiter an. Es wird wegen des Treffers bestimmt noch etwas mehr als die angezeigten acht Minuten geben.

Tooor für Burkina Faso, 1:1 durch Georgi Minoungou
Der ganz späte Ausgleich! Tapsoba leitet den Angriff mit einem Pass in die Tiefe ein, Ouattara wird anschließend im Strafraum gelegt. Der Schiedsrichter lässt weiterspielen, denn Joker Minoungou steht direkt dahinter und verwertet sehenswert und mit viel Entschlossenheit ins linke Eck.

Kouassi hebt einen Ball in die Gefahrenzone, aber der aufgerückte Dayo bekommt keinen Druck hinter den Kopfball und setzt diesen zu hoch an. Die Zeit verstreicht gnadenlos.

Die Spieler von Brama Traoré wirken geschockt und agieren fahrig. Kontrolliert nach vorne läuft nicht allzu viel, Äquatorialguinea schafft es sogar erneut nach vorne.

Ganze acht Minuten werden nachgespielt. Aber dies ist durch die beiden VAR-Einsätze zu erklären und gibt den Burkinern zumindest noch etwas Hoffnung.

Für die Crunch Time kommt der Freiburger Irié auf den Platz. Rettet er den Auftakt für seine Nation?

Der Spielverlauf ist völlig auf den Kopf gestellt, damit war nun wirklich nicht zu rechnen. Hat Burkina Faso eine Antwort parat? Viel Zeit bleibt nicht mehr.

Tooor für Äquatorialguinea, 0:1 durch Marvin
Das gibt es doch gar nicht, Äquatorialguinea trifft in Unterzahl zur späten Führung! Carlos Akapo schlägt eine Ecke weit in den Strafraum hinein, dort setzt sich der eben erst eingewechselte Marvin im Zweikampf durch und köpft in hohem Bogen unhaltbar ins lange Eck.

Doppelchance für Burkina Faso: Minoungou passt zurück auf Aziz Ki, dessen Schuss aus kürzester Entfernung geblockt wird. Der zweite Ball landet bei Ouattara, der sich um die eigene Achse dreht und in die Wolken schießt.

Georgi Minoungou, der auf dem linken Auge blind ist, wird für die Schlussphase eingewechselt.

Jetzt sieht es aus wie beim Handball. Alle Feldspieler Burkina Fasos stehen tief in der gegnerischen Hälfte und suchen die Lücke im Mauerwerk akribisch.

So kann es also funktionieren, Burkina Faso besitzt die spielerischen Qualitäten, um dieses so wichtige Tor zu erzielen. Doch langsam, aber sicher läuft den "Hengsten" die Zeit davon. Die Schlussviertelstunde bricht an und die Spieler Äquatorialguineas ziehen wenig verwunderlich jede kleine Unterbrechung in die Länge.

Der VAR überprüft ein mögliches Tor (Burkina Faso). Tor? Nein, Abseits! Wahnsinn, mit dem ersten Ballkontakt trifft Lassina Traoré zur überfälligen Führung. Ouattara legt eine Hereingabe mit dem Kopf auf Lassina Traoré ab, der aus sechs Metern artistisch reagiert und mit gütiger Mithilfe von Keeper Owono ins Tor trifft. Doch steht der Joker beim Zuspiel von Ouattara im Abseits? Und so ist es, der vermeintliche Torschütze steht einen halben Schritt zu weit vorne.

Brama Traoré hat genug gesehen und reagiert. Bringen die offensive Impulse den gewünschten Erfolg?

Gar nicht schlecht: Carlos Akapo darf ohne Wegeleit durch die burkische Hälfte spazieren und frei abschließen. Der Schuss saust links am Tor vorbei, da hat die Abwehr Burkina Fasos aber mal so richtig geschlafen.

Gelbe Karte für Ibán Salvador (Äquatorialguinea)
Ibán Salvador schleicht bei seiner Auswechslung vom Feld und sieht Gelb wegen Zeitspiels.

Pablo Ganet sorgt für ein wenig Entlastung und schießt aus zweiter Reihe rechts am Tor vorbei.

Es ist mittlerweile nur noch eine Frage der Minuten bis zum Führungstor. Lange kann dies für Äquatorialguinea nicht mehr gut gehen. Die Überlegenheit ist erdrückend, da spielt der numerische Vorteil natürlich auch eine Rolle.

Der Ball will einfach nicht rein! Kouassi macht Dampf auf links und spielt aus vollen Lauf hoch zu Kaboré, der aus sieben Metern hochsteigt und in Richtung des langen Ecks köpft. Der Versuch segelt knapp am rechten Pfosten vorbei.

Dayo und Ibán Salvador rauschen in einem Zweikampf voll mit den Köpfen zusammen und müssen verarztet werden. Das sieht im ersten Moment übler aus, doch beide Akteure setzen das Spiel nach kurzer Zeit fort.

Ouattara scheitert im Eins-gegen-Eins! Der Chancentakt erhöht sich deutlich. Sangaré hat das Auge für den startenden Ouattara, der allein aufs äquatorialguineische Tor zulaufen darf. Kurze oder lange Ecke? Nein, Ouattara schließt zentral ab und schießt den Tormann ab. Da konnte Owono gar nicht anders als diese verpatzte Großchance zu halten.

Sangaré tritt eine Ecke an den zweiten Pfosten, dort lauert der kopfballstarke Tapsoba, der die Kugel ans Außennetz schädelt.

Das ist jetzt natürlich eine riesengroße Hypothek für den bis dahin so stabilen Underdog. Rund 40 Minuten in Unterzahl muss der "Nzalang Nacional" nun überstehen. Burkina Faso steht nun merklich höher und rennt an. Wie lange hält die Null?

Juan Micha reagiert auf die Rote Karte und stellt taktisch um. Der fällige Freistoß ist leichte Beute für den Torwart Äquatorialguineas.

Jesús Owono sitzt am Boden und muss behandelt werden. Dies ist vermutlich auch ein taktischer Kniff, damit sich die nun dezimierten Zentralafrikaner neu orientieren können.

Rote Karte für Basilio Ndong (Äquatorialguinea)
So ist es, Ndong muss vom Feld. Das Trefferbild ist eindeutig: Er trifft Traoré über der Ferse und riskiert damit eine schwere Verletzung. Das ist ein klarer Platzverweis.

Der VAR überprüft einen möglichen Platzverweis (Äqu.guinea). Der äquatorialguineische Linksverteidiger Ndong tritt Traoré in die Achillessehne und kommt zunächst mit Gelb davon. Schiedsrichter Maarouf bekommt allerdings einen Hinweis vom Videoschiedsrichter und wird an den Bildschirm geschickt. Gibt es etwa Rot für Ndong?

Das ist mal ein schön herausgespielter Angriff des Teams von Brama Traoré. Dango Ouattara setzt sich in der Mitte durch und gibt an der Strafraumkante rüber zu Bertrand Traoré, der aus dreizehn Metern flach abschließt und Owono zu einer starken Parade zwingt.

Ohne personelle Veränderungen wird das Spiel fortgesetzt. Mal sehen, ob wir in den zweiten 45 Minuten einen Treffer erleben dürfen.

Halbzeitfazit:
Halbzeit in Casablanca, ohne Tore geht es in die Pause. Die Zuschauerinnen und Zuschauer erleben einen müden Mittagskick zwischen Burkina Faso und Äquatorialguinea, der mit nur wenigen Highlights im ersten Durchgang dienen konnte. Die besseren Gelegenheiten gab es für die Burkiner, doch zwei Mal rettete die äquatorialguineische Abwehr im allerletzten Moment. Ansonsten passierte noch nicht so viel, als dass das Match ein Tor verdient hätte. Mit viel Luft nach oben wird der zweite Durchgang erwartet.

Esteban Orozco ganz abgeklärt! Urplötzlich ist Ouattara nach einem missglückten Tackling von Akapo auf links frei durch und zieht mit schnellen Schritten in den Sechzehner ein. Eigentlich kann er sich bereits die Ecke aussuchen, doch aus dem Nichts kommt Orozco herangesprungen und sichert sich den Ball mit einem blitzsauberen Einsteigen. Anschließend verhindert der äquatorialguineische Verteidiger sogar noch die Ecke und feiert sich zurecht für diese Aktion.

Es gibt drei Minuten oben drauf.

Ouattara lässt sein spielerisches Können aufblitzen und wirbelt auf der rechten Seite. Allerdings wird sein Abschluss abgefälscht und die Erfolglosigkeit der burkinischen Ecken sind mittlerweile hinreichend bekannt.

Tapsoba wird bei einem weiteren Eckball im Fünfer gesucht, doch der Versuch ist zu scharf getreten, sodass er direkt in den Armen des Schlussmanns landet.

Der frische Wind, die schnellen Tempoläufe auf außen, der kreative Spielwitz: All das fehlt Burkina Faso im Moment und so erklärt sich der Spielstand von selbst.

Carlos Akapo muss länger behandelt werden, der äquatorialguineische Stab fordert einen Platzverweis. Das war echt ein fieses Foul, aber Ouédraogo zieht im letzten Moment noch zurück und kommt deshalb um eine Rote Karte herum.

Direkt im Anschluss an das Foul läuft das Spiel weiter: Pepín fasst sich ein Herz und haut aus 25 Metern drauf. Der zentrale Versuch fliegt einen Meter übers Gehäuse.

Gelbe Karte für Ismahila Ouédraogo (Burkina Faso)
Poah, das ist ein rüdes Foul von Ismahila Ouédraogo, der Carlos Akapo in vollem Lauf auf Kniehöhe trifft. Schiedsrichter Maarouf gibt zunächst nur Gelb.

Nach den munteren ersten Minuten gibt es derzeit eher Leerlauf auf dem Feld. Klar, Burkina Faso ist spielerisch überlegen. Aber große Chancen gibt es für "Les Étalons" im Moment gar nicht.

Kouassi und Sangaré kombinieren sich halblinks entlang, finden aber keine Lücke in der dichten gegnerischen Defensive.

Der äquatorialguineische Kapitän Carlos Akapo entschärft den nächsten Vorstoß auf links zur Ecke. Auch aus diesem Versuch von Traoré entsteht keinerlei Gefahr für das Tor von Jesús Owono.

Jetzt mal wieder der Finalist von 2013. Über Bertrand Traoré und Dango Ouattara geht es auf den Außenbahnen schnell. In der Mitte gibt es ein Gewusel, aus der nur eine Ecke herausspringt. Diese wird nach einem Offensivfoul abgepfiffen.

Luis Asué hält aus der zweiten Reihe drauf und schickt das Spielgerät gen Atlantik. Der war wirklich weit drüber.

Es ist Schwung drin in dieser Anfangsphase. Die Mannschaften verstecken sich nicht und arbeiten kontinuierlich nach vorne. Burkina Faso hatte zwei richtig gute Gelegenheiten, aber auch Äquatorialguinea konnte bereits gute Ansätze kreieren.

Hervé Koffi im Tor der Burkiner bekommt nun auch etwas zu tun und pflückt einen hohen Ball von links routiniert herunter.

Jetzt bekommt auch Äquatorialguinea die erste Ecke zugesprochen. Die burkinische Abwehr hat mit der halbhohen Hereingabe aber keinerlei Probleme und klärt mühelos.

Auch die nachfolgende Ecke wird gefährlich. Ndong steht aber gut und klärt den nächsten Abschluss rund einen Meter vor der Torlinie mit dem Kopf.

Saúl Coco rettet im letzten Moment! Das ist beinahe die Führung für Burkina Faso. Ouattara zieht von links in den Sechzehner und legt quer für den einschussbereiten Bertrand Traoré. Serie-A-Verteidiger Saúl Coco spritzt im letzten Moment dazwischen und befördert den Ball knapp am rechten Pfosten vorbei ins Toraus. Das war eng, denn diese Rettungsaktion hätte auch ein Eigentor werden können.

Auf den Rängen unterstützen die Anhänger Burkina Fasos ihre "Hengste" mit einer rhythmischen Musikeinlage. Das sorgt für gute Stimmung, obwohl zahlreiche Plätze in diesem Vorrundenmatch unbesetzt bleiben. Spielerisch bleibt es ein vorsichtiges Abtasten.

Burkina Faso schnappt sich den Ball und versucht sich an einem geordneten Spielaufbau. Die äquatorialguinesichen Akteure wollen früh stören und den vermeintlichen Favoriten aus der Ruhe bringen. Den ersten Abschluss des Spiels hat der burkinische Kapitän Bertrand Traoré, der einen Flachschuss aus etwa 20 Metern rechts vorbei setzt.

Die Hymnen im leider nur spärlich besetzten Stadion sind gespielt, der Anpfiff vom ägyptischen Unparteiischen Mohamed Maarouf ist ertönt, auf geht's!

Beim Blick auf den Aufstellungsbogen fallen insbesondere bei den Burkinern bekannte Namen auf. Mit Dango Ouattara und Bertrand Traoré stehen zwei Spieler aus der Premier League im Sturm. Leverkusens Edmond Tapsoba soll die Defensive dicht halten. Und mit Issa Kaboré (vergangene Rückrunde bei Werder Bremen) und Cyriaque Irié (SC Freiburg) warten zwei Spieler auf der Ersatzbank, die schon Bundesliga gespielt haben. Weniger prominent verhält es sich auf der Gegenseite, nur einige Spieler Äquatorialguineas haben europäische Erfahrungen - meist in Spanien - gesammelt. Ein Name sticht aber doch hervor: Mit Omar Mascarell steht ein langjähriger Schalker auf dem Platz.

Die äquatorialguineische Nationalmannschaft ist auf Position 97 etwas weiter unten in der Weltrangliste platziert, nimmt aber regelmäßig am Afrika-Cup teil. Bei der letzten Ausgabe ging es für den "Nzalang Nacional" (dt.: nationaler Blitz) bis ins Achtelfinale, davor sogar ins Viertelfinale und 2015 belegte man als Co-Gastgeber gar Rang vier. Auch dieses Mal möchte die Mannschaft von Nationalcoach Juan Micha die Gruppenphase überstehen. Bei der WM im Sommer wird der Kleinstaat aus dem Westen Zentralafrikas ebenfalls nur die Zuschauerrolle einnehmen, da man in der Qualifikationsgruppe nur Vorletzter wurde und nur die Inselkicker aus São Tomé und Príncipe hinter sich ließ.

Die Nationalmannschaft Burkina Fasos, genannt "Les Étalons" (dt.: die Hengste), wird mit ordentlich Wut im Bauch in dieses Turnier starten. Schließlich verpasste man die WM im kommenden Sommer denkbar knapp. Obwohl man punktetechnisch zu den besten Gruppenzweiten gehörte, ging es für die Mannschaft von Trainer Brama Traoré nicht in die Play-offs, da die Spiele gegen den Gruppenletzten nicht gewertet wurden. Jetzt will sich der Weltranglisten-62., der es 2013 sogar bis ins Afrika-Cup-Finale geschafft hat, dennoch auf großer Bühne präsentieren.

Auch in der Gruppe E geht das Turnier nun los, Burkina Faso trifft auf Äquatorialguinea. Beide Nationen wollen mit einem Erfolgserlebnis in den diesjährigen Afrika-Cup starten, schließlich wartet - neben dem Sudan - mit Algerien ein echter Brocken als weiterer Gruppengegner. Die Buchmacher sehen die Burkiner favorisiert. Bislang gab es drei direkte Duelle zwischen den beiden Ländern: Neben zwei torlosen Remis (unter anderem im Afrika-Cup 2015), gewann Burkina Faso im Jahr 2011 ein Testspiel mit 1:0.